Wir öffnen Horizonte für die Kinder- und Jugendarbeit

Kernwahrheiten

Kernwahrheiten sind Sätze, die Kernaussagen des Glaubens für die verschiedenen Altersgruppen verständlich ausdrücken.

Sie verankern die Antwort von Jesus, als er gefragt wird, was das wichtigste Gebot sei. Er sagt: 1. Liebe Gott, 2. Liebe dich selbst und 3. Liebe deine Mitmenschen. Diesen Dreiklang machen die Kernwahrheiten für jede Altersstufe zwischen 0 und 22 zugänglich. Sie sprechen eine einfache Wahrheit in den Alltag und legen damit einen wichtigen Grundstein in der Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen und zu sich selbst.

Die reThink-Group in Atlanta, die uns für «ORANGE LEBEN» sehr geprägt hat, hat vor einigen Jahren im Rahmen ihres Grundbuches «Think Orange» neun Kernwahrheiten veröffentlicht: Drei für Kleinkinder, drei für Schulkinder und drei für Jugendliche. Die Idee hinter diesen Kernwahrheiten hat uns schon lange fasziniert, in der Praxis waren sie aber nicht ganz einfach einzusetzen. Die Altersgruppen waren für unseren Schweizer Kontext zu wenig klar definiert und dadurch der gezielte Einsatz nicht so ohne Weiteres zu stemmen.

So haben wir uns daran gemacht, diese Wahrheiten feiner aufzugliedern. Herausgekommen sind je drei Kernwahrheiten für sechs Altersstufen zwischen 0 und 22 Jahren. Während eineinhalb Jahren haben wir als Team Young Generation an diesen Wahrheiten gearbeitet und dabei sowohl die entwicklungspsychologischen Rahmenbedingungen als auch unser kulturelles Umfeld berücksichtigt. Die einzelnen Kernwahrheiten behalten ihre Relevanz, so ist bspw. die Wahrheit «Gott liebt mich» aus der jüngsten Altersstufe auch für die älteste (und auch für Erwachsene) noch zentral, selbst wenn neue Kernwahrheiten dazukommen.

Diese Kernwahrheiten bilden zugleich das Grundgerüst für den Wahrplan. Dieses Curriculum bietet über die ganze Altersspanne von 0-22 Bibelstellen und Themen, mit denen ebendiese Kernwahrheiten altersgerecht umgesetzt werden können.

Die Kernwahrheiten

Kleinkind (0 – 4)

1.1 Gott liebt mich
Es ist wohl eine der grössten Wahrheiten der Geschichte: "Gott liebt mich". Diese Wahrheit brauchen wir unser ganzes Leben. In der Lebensphase des Kindes, wo sich das Urvertrauen zu bilden beginnt, nimmt "Gott liebt mich" eine sehr wichtige Rolle ein.
1.2 Gott hat mich geschaffen
Ich bin nicht ein Produkt aus Zufall, sondern bin gewollt, geplant und von Gott selbst erschaffen. Diese Zusage vermittelt dem Kind: "Es ist schön, dass es dich gibt, Gott freut sich darüber."
1.3 Gott beschützt uns
Gott beschützt mich, er beschützt meine Lieben und er beschützt die ganze Welt. Das Kind baut emotionale Beziehungen auf und entwickelt eine erste Vorstellung von Sicherheit und Geborgenheit. Es lernt auch erste Situationen kennen, wo es allein ist und Angst hat.

Kids (4 – 9)

2.1 Ich kann Gott vertrauen
Gott ist nicht nur da und er hat mich nicht nur geschaffen - er ist auch zuverlässig und ich kann ihm vertrauen. Das Kind darf an dieser Wahrheit lernen, dass es nicht nur seinen engen Bezugspersonen vertrauen kann, sondern auch Gott.
2.2 Jesus möchte für immer mein Freund sein
Die Frage der Zugehörigkeit wird im Leben des Kindes immer grösser - so beispielsweise im Kindergarten, in der Schule oder auch in der Kirche. Es beginnen sich Freundschaften aufzubauen. In diesem Moment bietet sich Jesus ebenfalls als Freund fürs Leben an.
2.3 Ich behandle andere so, wie ich selbst behandelt werden möchte
Das Kind wird erst in ein paar Jahren richtig verstehen können, wie das Gegenüber fühlt. Dennoch fängt sich bereits jetzt das Gewissen zu bilden an. Das Kind hat auch immer mehr Beziehungen ausserhalb der Familie - es wird ihm daher helfen, diese Wahrheit der Nächstenliebe Schritt für Schritt schon jetzt zu trainieren.

Preteens (9 – 12)

3.1 Ich kann Gott begegnen
Im Preteens-Alter wird Gott zunehmend mehr als Gegenüber wahrgenommen, als Freund und Verbündeter. Das Kind kann die Beziehung zum Vater im Himmel eigenständiger gestalten. Jedes Wort dieser Wahrheit entfaltet eine ganz eigene Kraft: "Ich - kann - Gott - begegnen."
3.2 Gott hat mich begabt
Wer bin ich und was kann ich - diese Fragen werden sehr zentral in diesem Alter. Das Kind will unabhängiger werden. Die Zusage in diese Phase hinein ist gewaltig: "Du bist begabt. Du hast Talente und kannst Sachen, die Gott speziell dir geschenkt hat."
3.3 Gute Entscheidungen helfen mir und anderen
Die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Entscheidungen wird gelernt. Entscheidungen haben Macht, sie betreffen auch die Menschen um mich herum. Gute Entscheidungen sind längerfristig immer besser. Sie sind eine Investition in gute Freundschaften.

Teens (12 – 15)

4.1 Gott ist immer treu
Die Abnabelung der einstigen Stabilitätsgaranten namens Eltern ist in vollem Gange, die Emotionen spielen verrückt und der Körper macht komische Dinge, Beziehungen sind kompliziert. Man trifft falsche Entscheidungen und weiss es doch nicht besser. Da hinein kommt die Wahrheit: "Gott ist immer treu." Was auch immer in deinem Leben noch geschieht: Da ist einer, der zu dir steht.
4.2 Es zählt nur, was mein Schöpfer über mich sagt
Zur Identitätsbildung gehört zunehmend auch viel Unsicherheit. Die Meinungen von anderen definieren das eigene Selbstbewusstsein mit. In diese Fragen und Unsicherheiten kommt die Wahrheit, dass nur eines zählt: Nämlich was die höchstmögliche Autorität über mich sagt, der Gott, der mich geschaffen hat. Der, der am meisten über mich weiss - und mich liebt.
4.3 Gott kämpft mit mir für eine gerechte Welt
Meine Leidenschaft für eine gerechte Welt findet in Gott einen Verbündeten. Seit dem Tag, wo die Sünde in die Welt gekommen ist, sucht er nach Menschen, durch die er das Reich Gottes sichtbar machen kann. Dereinst wird im Himmel diese Gerechtigkeit vollkommen sein. Bis dahin soll auch diese Welt besser werden, angefangen im ganz Kleinen in meinem persönlichen Umfeld.

Jugend (15 – 19)

5.1 Mein Glaube wächst in der Gemeinschaft mit anderen Christen
Gott näher zu kommen heisst auch, mit anderen unterwegs sein. Im Glauben zu wachsen, ist ein Geschenk, aber auch eine Entscheidung. Gott wirkt mitten in und durch die Gemeinschaft seiner Kinder (Mt 18,20). Verantwortung für das eigene Glaubensleben zu übernehmen heisst nun, sich gute Leute zu suchen.
5.2 Gott der Vater meint es gut mit mir und der Welt
Zukunftsfragen und Lebensfragen werden dominant, auch die Frage des Leids und die teils düsteren Zukunftsprognosen beschäftigt den Jugendlichen. Gott sagt, dass er gute Pläne für uns hat und unser Bestes will. Und nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt.
5.3 Ich bin auch geschaffen, einer zerbrochenen Welt Gottes Liebe zu zeigen
Mitten in einer Welt, die die Liebe und Versöhnung dringend nötig hat, gilt das Beziehungsangebot von Gott allen. Diese Wahrheit nimmt einerseits die Leidenschaft von "Gott kämpft mit mir für eine gerechte Welt" auf, gibt darin aber eine Richtung vor: Die Liebe Gottes soll gezeigt werden, nicht verordnet oder übergestülpt.

Junge Erwachsene (19 – 22+)

6.1 Nachfolge umfasst mein ganzes Leben
Das Leben des jungen Erwachsenen umfasst viele verschiedene Lebensbereiche: Beruf, Studium, Hobbys, Verein, Freunde, Kirche etc. Nachfolge ist nicht nur Kirche am Sonntag, sondern sie umfasst das ganze Leben und jeden Bereich des Lebens. Wir sind gesandt, um damit Licht für die Welt zu sein.
6.2 In allem was sich ändert, Gott bleibt gleich
Nach wie vor ändert sich viel und die grossen Fragen des Lebens stellen sich. Mit den Fragen nach Wohnort, Partnerwahl, Zukunftsplänen, etc. kommt auch viel Unsicherheit ins Leben. In all das spricht Gott dir zu: Ich bleibe derselbe, auch wenn alles ändert (Hebr 13,8).
6.3 Der Heilige Geist baut mit uns Gottes Reich
Gott will durch die Gemeinschaft seiner Kinder sein Reich bauen. Durch den Heiligen Geist wirkt er unter uns und durch uns. Der junge Erwachsene ist auf der Suche nach seiner Lebensmission. Da hinein stellt sich nochmals ganz konkret die Frage: "Willst du Teil dieses Teams sein?"
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